Rund 98.000 Besucher fanden vom 03. bis 07. Juni 2015 den Weg zum 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT), der dieses Jahr in Stuttgart stattfand. Dabei lockt der DEKT nicht nur Besucher und „Schausteller“, sondern auch zahlreiche helfende Hände! Ca. 5.000 Helfer kommen an jedem DEKT zusammen, um den Einlass zu den Veranstaltungs- und Messehallen zu regeln, beim Umbau auf den Bühnen zu helfen und die Fragen der Besucher zu beantworten. Unter den 5.000 Helfern sind etwa 1.800 – 2.000 Pfadfinder, von denen ca. 1.000 – 1.200 vom VCP kommen.
Auch der Gau Saar war wie bereits seit vielen Jahren wieder als Helfergruppe beim Kirchentag vertreten. Am Nachmittag des 03. Juni fuhren wir gemeinsam mit einer Gruppe aus dem Gau Pfälzer Wald von Saarbrücken nach Stuttgart, wo uns bereits einige bekannte Gesichter erwarteten. Unsere Hallenleitung, die für unseren Einsatzort zuständigen Verantwortlichen, stammte nämlich größtenteils auch aus dem Gau Saar. Jedoch kannten wir auch die anderen „HLs“ und den anderen Teil unserer Helfergruppe, die evangelische Jugend Pommern, schon von vorherigen Kirchentagen. Neu war allerdings, dass wir nicht in einer Halle arbeiteten, sondern dieses Jahr an einer Open Air Bühne eingeteilt waren, was sich in Anbetracht der hochsommerlichen Temperaturen als sehr angenehm herausstellte.
In Stuttgart angekommen suchten wir zunächst unsere „Helferschule“ oder auch „VCP-Schule“ auf, denn dort waren ausschließlich HelferInnen aus dem VCP untergebracht. Diese sollte unsere Unterkunft für die nächsten Tage sein. Nachdem wir unsere Schlafplätze eingerichtet und uns um die Steckdosen herum gruppiert hatten, machten wir uns auf den Weg zum „Oberen Schlossgarten“, wo direkt neben einem großen Wasserbecken die Bühne stand, für die wir in den folgenden Tagen zuständig waren. Hier begrüßte uns unsere Hallenleitung und wir wurden zusammen mit dem Rest unserer Helfergruppe in den Arbeitsablauf eingewiesen: Es würde Früh-, Mittags- und Spätschichten geben, die jeweils 6 Stunden dauern würden und auf die wir uns im Anschluss gleichmäßig verteilten. Unsere Erste Aufgabe erledigten wir noch am selben Abend, dem „Abend der Begegnung“: An alle Zuschauer an unserer Bühne verteilten wir Kerzen, welche wir um 22:27(!) Uhr anzündeten, sodass um 22.30 Uhr ein sehenswertes Lichterspektakel stattfinden konnte.
Am nächsten Tag betreute ein Teil unserer Gruppe ausnahmsweise eine Veranstaltung in der Oper, die sich ganz in der Nähe unserer Bühne befand und wo wir Bekanntschaft mit ein paar Einzelhelfern machten – unter anderem ein sehr junger Pfarrer, der uns über die Vorzüge eines Theologiestudiums im Vergleich zu einem Jurastudium aufklärte…
An den übrigen Tagen bestand unsere Arbeit hauptsächlich daraus, Kirchentagsschals zu verspenden, Zeitungen zu verteilen, die Fläche um unsere Bühne herum sauber zu halten, den deutsch-israelischen Friedensbaum zu beschützen, den Künstlern beim Bühnen-Umbau zu helfen und Besuchern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Neben unseren Schichten blieb dabei immer genug Zeit, um Stuttgart und die Angebote des Kirchentages zu erkunden. Verpflegt wurden wir je nach Schicht über Lunchpakete oder eine zentrale Mitarbeiterverpflegung, die mit der Bahn zu erreichen war und Frühstück gab es sowieso jeden Morgen in unserer Schule – insgesamt wurden dabei übrigens 222.296 Brötchen verteilt 😉 #unnützeswissen
Die Abende verbrachten viele von uns in der „VCP-Kneipe“ (eigentlich eine Studentenkneipe), in der man immer andere Pfadfinder traf, mit denen man gemeinsam feiern und singen konnte. Für den zweiten Abend buchte der VCP zudem das Vereinsheim des VfB Stuttgart, wo wir uns zu einem offiziellen Singeabend zusammenfanden. Nachdem wir am letzten Abend alles, was nicht fest in die Bühne verbaut war, wieder in Kisten geräumt hatten, bedankte sich die Hallenleitung für unsere Hilfe und verabschiedete uns ein letztes Mal in die Stuttgarter Nacht.
Am Sonntagmorgen hatten wir nach einer teilweise sehr kurzen letzten Nacht schließlich noch einen sehr frühen Arbeitseinsatz beim großen Abschlussgottesdienst (zu Kirchenliedern zu dancen hielt uns fit), bevor wir uns gegen Mittag wieder auf den Heimweg machten. Der Kirchentag war auch dieses Jahr wieder für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung mit viel Spaß und zahlreichen neuen Begegnungen. Wir freuen uns auf das nächste Mal!