Die Sippe Kontraproduktive Kamele (Alias: altersschwache Alpakas) aus dem Stamm ScheidterHaufen beweist, dass man auch in der Erwachsenenstufe abenteuerlustig ist. Den Sommer haben die fünf Mitglieder zu einer Sommerfahrt in eines der nördlichsten und schönsten Länder dieser Welt genutzt.
Man kennt das ja: Wenn mal wieder alle versammelt sind, redet man immer davon „man müsse mal nochmal was machen“ und am Ende ist das Jahr rum und es kam nicht dazu. Nicht mit uns! Entschluss gefasst; Doodle aufgesetzt; festgestellt, dass wir alle sehr beschäftigt sind; doch einen Termin zum Planen gefunden; Jonas kochen lassen, damit alle motiviert sind und schon saßen wir unfassbar satt und voller Tatendrang am Planungstisch. Das Ziel war dann in der Schnittmenge der Grundsätze „bloß nicht warm“, „nicht viele Menschen“ und „ein Land in dem noch keiner von uns vorher war“, einigermaßen schnell definiert: Finnland sollte es sein.
Mitte August brachte uns dann auch endlich der Flieger nach Helsinki. Von dort ging es mit dem Auto (Merke: fünf nicht ganz winzige Pfadis mit nicht ganz winzigen Rucksäcken sind maximal eng in einem normalen Kombi) in mehreren Etappen immer weiter nordwärts. Um den Roadtrip etwas aufzulockern wurde unterwegs dann auch schonmal um 16 Uhr noch schnell eine 26km Tageswanderung angesetzt oder eine Stadt wie Jyväskylä (wir können das inzwischen tatsächlich auch aussprechen) besichtigt. Ein Zwischenstopp in Rovaniemi sollte uns auch noch mit dem dort wohnhaften Santa Claus bekannt machen, der aber wie sich rausstellte im Sommer offenbar ebenfalls Urlaub macht und nicht Zuhause war.
Nach rund 1.400 km Fahrt erreichten wir die „Kaldoaivi Wilderness Area“ im nördlichsten Zipfel Finnlands. Diese wilde Gegend in Lappland haben wir in einem mehrtägigen Haik genauer unter die Lupe genommen. Dank nicht vorhandener Wege, Navigation per Kompass, mangelnder Sicht, vieler Moore und einem kompletten Tag im Dauerregen kam der Abenteuerfaktor dabei sicher nicht zu kurz. Highlights waren eine sehr abenteuerliche Flussüberquerung, viele Rentiere (Santa fährt offenbar ohne sie in Urlaub) und die beeindruckende Natur Lapplands.
Von diesen wunderschönen aber auch anstrengenden Tagen in der Wildnis durften wir uns anschließend in einer echten finnischen Sauna erholen bevor wir das Auto langsam wieder gen Süden bewegen mussten. Bis der Rückflug uns alle wieder Richtung Alltag beförderte blieb aber noch Zeit für einen zweitägigen Kanuhaik, weitere gesellige Abende an wunderschönen Seen und die Besichtigung der Hauptstadt Helsinki.
Fazit: Auch wenn sich vieles seit 2009 verändert hat, so gehören Flughäfen durch aufwendiges umpacken diverser Rucksäcke lahmlegen und zerrissene Hosen durch mehrere Lagen Panzertape flicken müssen offenbar immer noch zum festen Programm unserer Touren. Vor allem aber bleiben jedem von uns mal wieder ganz viele schöne Erinnerungen an eine großartige gemeinsame Zeit in einem beeindruckenden Land! Und wie ihr euch denken könnt, wurden auch schon wieder neue Ideen für zukünftige Abenteuer gesponnen…